Nachbarschaft der Flüchtlingsunterkunft an der Ebertstraße will Geflüchtete gezielt im Stadtteil integrieren
Auf eine gute Nachbarschaft setzen die umliegenden Einrichtungen der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Ebertstraße. Dass die ukrainischen Geflüchteten, die am Samstag von der Unterkunft Peterstraße in die Räume des ehemaligen Dewi-Gebäudes ziehen (wir berichteten), willkommen sind, machten die künftigen Nachbarn am Mittwoch deutlich. Vertreter der Grundschule Rheinstraße, Christus- und Garnisonkirche, katholischen Kirchengemeinde, Nordseepassage und des Familienzentrums Süd überreichten dazu symbolisch ein großes Laib Brot und Salz an zwei Ukrainerinnen.
Geflüchtete in den Stadtteil integrieren
„Mit dieser Geste wollen wir die Geflüchteten in unserem Stadtteil begrüßen. Unser Ziel ist es, dass wir als Nachbarn mit Ehrenamtlichen bedarfsorientierte Projekte aufbauen, um Begegnungsräume zu schaffen“, erklärte Pastor Bernhard Busemann von der Christus- und Garnisonkirche. Zwar hätten die Kooperations- und Netzwerkpartner großen Respekt davor, was jetzt auf sie zukommt, doch sei es wichtig, die Geflüchteten in den Alltag des Stadtteils zu integrieren und ihnen altersgerechte Freizeitangebote zu ermöglichen.
Da spielen unter anderem auch die Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden eine Rolle. Mit dem Willkommens-Projekt „WHV verbindet“ soll dies umgesetzt werden. Ein erstes Treffen findet am Montag, 20. Februar, von 17 bis 19 Uhr im Gemeindehaus, Am Kirchplatz 1, statt. Dazu sind alle eingeladen, die sich gemeinsam mit Freude und Herz für andere einsetzen.
Mit Engagement ein Zeichen setzen
„Wir setzen ein Zeichen der Solidarität und können mit unserem Engagement möglicherweise Brücken – beispielsweise zum Familienzentrum – bauen, wo die Mitarbeitenden ohnehin viel Erfahrung mit verschiedenen Nationalitäten haben“, ergänzte Petra Busemann. Das Engagement könne beispielsweise einen Gang zum Spielplatz beinhalten oder an den Südstrand führen – konkrete Ideen seien aber erst möglich, wenn genau bekannt ist, welche Altersgruppen tatsächlich einziehen. Das Flüchtlingsmanagement habe viele Möglichkeiten, auch kurzfristig etwas auf die Beine zu stellen. „Wenn beispielsweise ein Transporter benötigt wird, weil ein Ausflug geplant ist, bekommen wir das hin“, erklärte Michael Wiets vom Flüchtlingsmanagement der Stadt.
Auch die Nordseepassage möchte sich, wo immer es möglich ist, einbringen, wie Olaf Buß erklärte. „Wie haben viele Kontakte, können sicher einiges an Equipment über unsere Partner organisieren, wenn Bedarf besteht“, sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Nordseepassage.
Sprachbarrieren überbrücken
Seit der großen Flüchtlingswelle wurden derweil viele Erfahrungen gesammelt, die jetzt von Bedeutung sein können. „Unser Kiez ist multikulturell. Allerdings ist Kommunikation ganz wichtig“, erklärte Andrea Oltmanns, Leiterin der angrenzenden Grundschule. Da mitunter jedoch große Sprachbarrieren bestehen, sei beispielsweise Sprach- beziehungsweise Deutschunterricht von großer Bedeutung, wie Wiets sagte. Erste Angebote diesbezüglich seien dank der Unterstützung einer Lehrerin bereits für den Gemeinschaftsraum im Dewi-Gebäude vorgesehen.
Alte Sammelunterkunft wird zum Kindergarten
Der Umzug der rund 129 ukrainischen Flüchtlinge wird erforderlich, da die ehemalige Grundschule Peterstraße in Kürze an seinen neuen Eigentümer übergeben wird. Dieser plant, wie berichtet, eine Kindertagesstätte herzurichten. Dafür hat er der Stadt den Gebäudekomplex abgekauft, das Grundstück selbst bleibt dank eines Erbbaurechtsvertrags in den Händen der Stadt.
Neben den neuen Räumen im ehemaligen Dewi-Gebäude, das bis zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung steht, bleibt die Unterkunft an der Albrechtstraße weiter in Betrieb. Sie dient in erster Linie zur Unterbringung zugewiesener Flüchtlinge, die nicht aus der Ukraine kommen. Auch die durch den Eigenbetrieb Grundstücke und Gebäude (GGS) angemieteten Wohnungen für Geflüchtete bleiben bestehen.
Wir freuen uns über Menschen, die sich gemeinsam mit Freude und Herz für andere einsetzen.
Liebe Grüße
Petra und Bernhard
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